Der neue Gemeindebrief 173

Gembrief173

Der neue Gemeindebrief 173 ist da!

Zum Titelbild: Ecco homo – Seht, da ist der Mensch! Jeweils eine Teilansicht von einem Menschen wird gezeigt durch ein Foto, eine Keramikplastik, eine Mix-Media-Malerei. Drei Objekte, die u.a. ab dem 17. März im Paul-Gerhardt präsentiert werden.

 Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:

01 Ecce homo
02 Ich kenne ihn nicht
03 Auf seinen Spuren
04 Und er lebt
05 Eine erste Chance
06 Aus dem Presbyterium
07 Gefragt
08 Offene Kirche PGH
09 Kirche und Kultur
10 Ansichtssache Mensch
11 Bewegt
12 Unsere Gottesdienste
13 Gottesdienste Spezial
14 Treffpunkt Gemeinde
15 Treffpunkt Gemeinde
16 Unsere Konfirmanden 2019
17 Meine Konfi-Zeit
18 Eine starke Frau, Teil I
19 Eine starke Frau, Teil II
20 Aus der Kgm Oberkassel
21 Unser täglich Wasser
22 Vermischtes
23 Freud und Leid
24 Kontakte - Anschriften

Den Gemeindebrief gibt es für Sie im Paul-Gerhardt-Haus, oder hier als zum [ Download als PDF-Datei ] (ca. 1,6 Mb)

 

Vorwort zur Ausgabe

Wer hat eigentlich Schuld am Tod Jesu?

Diese Frage, liebe Gemeinde, stellt sich mir immer wieder, wenn ich in der Passionszeit den Leidensweg Jesu nachgehe. Jede einzelne Erzählung ist dann wie eine Station auf dem Weg nach Golgatha. Ich halte inne und versuche, mich in die Situati-onen und die einzelnen Per-sonen hineinzuversetzen. Ich weiß um das schreckliche Ende Jesu, um seinen grausamen Tod am Kreuz. Und darum kommt jene eine Frage immer wieder: Wäre nicht hier die große Chance gewesen, das Rad der Todesmaschinerie anzuhalten?

Da ist der Tempel, den Jesus nach seinem triumphalen Einzug in Jerusalem immer wieder aufsucht. Er führt Streitgespräche und provoziert mit seinen Reden und Aktionen. Und ich stelle mir einen besonnenen Jünger vor, der Jesus zurückhält, als er die Tische der Händler und Geldwechsler umstoßen will…

Oder ich denke an jene unbekannte Frau, die ein Glas mit kostbarem Nardenöl hat. Sie gießt es auf den Kopf Jesu. Und ich stelle mir vor, dass sie gute Worte für den Mann aus Nazareth findet und ihn davon überzeugt, dass er noch gebraucht wird…

Oder ich denke an Judas, der nur das Beste will. Er will Je-sus provozieren, sich als den Messias Israels zu outen. Und ich stelle mir vor, dass Judas auf dem bösen Weg ist, dann stoppt, noch einmal alles überdenkt und umkehrt…

Oder ich sehe vor mir Petrus, der seinen Herrn über alles liebt. [...]

Beim Betrachten der einzelnen Personen erkenne ich an ihnen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die mir nicht fremd sind. Diese Menschen wollen eigentlich das Gute, machen aber das verkehrte, sie versagen und laden Schuld auf sich. Und sie müssen irgendwie einen Weg finden, um mit diesem menschlichen Makel weiter leben zu können. Das geht, das ist manchmal sehr, sehr schwer, aber ein Neuanfang ist nicht unmöglich.

Und schließlich sehe ich da noch den Einen. Das Kreuz ist nicht die Endstation in seinem Leben, sondern ein Neuanfang: Der Totgeglaubte wird in ein neues Leben gerufen, auf den Karfrei-tag folgt der Ostermorgen: Der Gekreuzigte lebt!

Er lebt, damit auch wir leben, eben mit allen unseren guten Seiten wie auch mit unseren Makeln und unserm Versagen. Denn ER hat alles, wirklich alles wohl gemacht! Eine gute Botschaft, nicht nur zu Ostern!

JJKIn diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Passionszeit und ein gesegnetes Osterfest.
Ihr Pfarrer Jörg Jerzembeck-Kuhlmann